Du bist müde und tief in deinem Inneren erschöpft. Du jonglierst Kinder, Haushalt, vielleicht Arbeit – und manchmal fühlt sich selbst das Gebet wie eine weitere Aufgabe auf deiner Liste an.
Und doch spürst du diese Sehnsucht nach mehr. Nach Frieden, Ruhe, und nach Gottes Gegenwart. Du weißt, dass du ihn brauchst – aber du fragst dich: Wie soll das gehen, wenn ich kaum Zeit für mich selbst habe?
Gott im Mama-Alltag erleben: 7 praktische Ideen für müde Herzen – dieser Beitrag ist keine Liste, die dich zusätzlich belasten soll. Sondern eine liebevolle Einladung, dich wieder zu erinnern: Wer Gott ist – und dass er dir ganz nah ist. Zwischen Wäschebergen und Kindertränen möchte er dir begegnen. In kurzen, stillen Momenten will er dir Frieden schenken. Und neue Kraft. Für heute.
1. Gott begegnen – auch ohne „Stille Zeit“?
Jede Mama kennt das Problem, der Alltag vor allem mit kleinen Kids, ist alles andere als ruhig oder still und meistens, finden wir kaum eine ruhige Minute für uns selbst. Und in all den endlosen to-do-Listen und Bedürfnissen unserer Familie, merken wir, wie erschöpft wir sind und wie sehr wie Gott doch eigentlich brauchen. Das schlechte Gewissen stellt sich ein und wir stellen plötzlich fest, dass wir schon lange nicht mehr die Bibel aufgeschlagen oder Lobpreis gemacht haben. Unsere Stille Zeit ist einer von vielen Punkten auf unserer to do Liste geworden.
Irgendwann als neue Mama, habe ich gemerkt, dass das mit der Stillen Zeit, wie ich sie zuvor selber gerne gestaltet habe, nicht mehr realistisch ist und ich war sehr frustriert darüber.
Eines Tages, beim Staubsaugen, hatte ich das Gefühl, dass Gott zu mir sagt, dass Er sich echte Beziehung wünscht, auch mitten im Alltag. Ich wollte aber als „guter Christ“ meine Bibel aufschlagen und einen Haken hinter meine Stille Zeit setzen. Aber wenn wir ganz ehrlich sind, das, was wir wirklich brauchen und das, wonach wir uns sehnen, sind doch echte Begegnungen und echte Verbindung mit Gott.
„Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.“ – Jesaja 40,29
Wie nun, können wir als müde, gestresste, Mamas, Gott im Alltag erleben?
2. Gott ist da – auch wenn du ihn nicht fühlst (Psalm 46,11)
Gott ist immer da, auch wenn du ihn nicht fühlst. Das ist so eine wichtige Wahrheit.
„Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ Psalm 46, 11
Wir wissen, dass Stille in den Jahren mit kleinen Kindern seltene Momente in unserem Alltag sind. Was aber, wenn wir diese Tatsache akzeptieren, statt dagegen anzukämpfen?
Es geht nicht immer um äußere Stille, sondern um innerliche Ausrichtung. Es geht darum, dass wir uns als Mamas (emotional) regulieren, innerlich zur Ruhe kommen, Gott eine Chance geben, uns dort zu begegnen, wo wir gerade sind.
Aber wir sind oft so frustriert über die Umstände, dass wir Gott nicht zutrauen auch mitten den „lauten Zeiten“ zu uns zu sprechen.
Diese Bibelstelle lädt nicht nur zu Ruhe ein – sondern zu Erkenntnis:
Wer ist Gott? Was kann ER in meinem Chaos tun?
Wie wäre es, wenn wir kleine 3-Minuten-Momente im Alltag nutzen – beim Stillen, in der Dusche, im Auto oder beim Wäsche falten – um unser Herz kurz auf Gott auszurichten? Statt zum Handy zu greifen, um uns abzulenken, dürfen wir diese Zeit bewusst nutzen, um ihm unsere Sorgen hinzulegen. Ein kurzer Moment mit Gott schenkt oft mehr Ruhe, Kraft und Hoffnung als endloses Scrollen auf Social Media, das uns am Ende nur noch mehr stresst und auch das Gefühl vom Alleine sein nicht nimmt.
3. Psalm 103: Die Seele erinnern, wer Gott ist
Psalm 103 ist wie ein tiefer Atemzug für die Seele. Ich bete Vers 2 oft laut:
„Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Schlaflose Nächten, volle Wäschekörben, kranke Kinder und das Gefühl alleine zu sein, nicht gesehen zu werden und überfordert zu sein, lassen unsere Seele oft traurig und erschöpft zurück.
Doch mitten in all diesen Umständen und Gefühlen ist Gott da.
Wenn deine Seele müde ist, erinnere sie an Gottes Wesen:
- Er vergibt.
- Er heilt.
- Er erlöst.
- Er krönt dich mit Gnade.
- Er erneuert deine Kraft.
Lies diesen Psalm laut – für dich selbst oder mit deinen Kindern. Er gibt unserer Seele wieder neuen Mut und Kraft.
4. Die Namen Gottes: In Anbetung kommen
Oft denken wir, wir brauchen mindestens 15-30 Minuten Zeit, um richtig Lobpreis zu machen. Und das kann sich manchmal echt viel und überfordernd anfühlen.
Aber Anbetung beginnt dort, wo wir Gott und sein Wesens, über unsere Gefühle stellen und Ihn anerkennen.
Wir können auch über einem Namen oder einer Eigenschaft Gottes nachsinnen und unsere Fokus bewusst darauf setzen, entgegen dem Zustand unsere Gefühle.
Gott offenbart sich in der Bibel durch viele verschiedene Namen:
El Shaddai – der allmächtige Gott: Er hat Macht über alles – auch über Erschöpfung und Überforderung (1. Mose 17,1).
Adonai – Herr: Du darfst Kontrolle abgeben und ihm vertrauen – selbst im Familienchaos (Psalm 16,2).
Jahwe-Jireh – der Herr versorgt: Er kennt deinen Bedarf und sorgt treu für dich (1. Mose 22,14).
Jahwe-Rapha – der Herr heilt: Er sieht deine Wunden und will dir Heilung schenken (2. Mose 15,26).
Jahwe – Ich bin: Er ist da. Immer (2. Mose 3,14).
Elohim – der Schöpfer: Er kann aus Chaos Neues und Schönes entstehen lassen. (1. Mose 1,1).
Hier in diesem kurzen Artikel findest du eine Liste mit weiteren Namen und Eigenschaften Gottes, die dir dabei helfen können, deinen Fokus auf Gott zu legen und ihn anzubeten.
5. Von Gesetzlichkeit zu echter Beziehung: Freiheit statt Frust
Viele Mamas fühlen sich schlecht, wenn sie keine „richtige stille Zeit“ schaffen.
Dabei verlangt Gott keine Leistung von uns – Er sucht Nähe, unser Herz, und Verbindung zu uns.
Neulich wurde ich von einer Predigt ermutigt mit dem Titel: „Wir wissen nicht, wie wir beten sollen.“ (von Gatewaychurch, Max Lucado). Ich hatte schon Angst vor einer geistlichen Moralkeule, aber nein, es ging darum, wie der Heilige Geist unser Seufzen übersetzt und uns hilft zu beten, wenn wir kaum beten können.
Der Heilige Geist hilft uns zu beten – auch wenn wir nur seufzen (vgl. Römer 8,26)
Diese Momente verändern etwas. Nicht, weil ich etwas tue – sondern weil ER mir begegnet.
Ich weiß, wie schwer es ist, ungestört ein Kapitel zu lesen. Wir wissen, dass Gottes Wort lebendig ist, und wir leben nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus seinem Mund kommt (Matthäus 4,4), doch statt uns selbst dafür zu verurteilen, dass wir keine lange stille Zeit schaffen, dürfen wir unsere Perspektive ändern: Gott verdammt uns nicht – er begegnet uns im Alltag, wenn wir ihm Raum geben. Er ist unser Versorger, der uns liebt und stärkt – gerade dann, wenn wir an unsere Grenzen kommen (Jesaja 40,29).
ER ist unser guter Vater, unser Hirte, unser Tröster und Freund, der auf uns wartet.
Statt dich zu verurteilen, wenn du keine 30 Minuten Bibellesen schaffst, darfst du deine Perspektive ändern: Gott ist nicht an eine bestimmte Form gebunden. Er begegnet dir dort, wo du bist – wenn du ihm Raum gibst.
Und das kann auch mit nur einem Vers pro Tag sein und einem Gedanken.
6. Gemeinsam glauben – ein Segen für dich und deine Kinder
Zeit mit Gott alleine ist und wäre toll, ja, aber es ist auch ein echter Segen, unsere Kinder mit einzubinden. Wir können mit unseren Kindern zusammen Lobpreislieder singen oder zusammen Kinderbibel lesen. Und Gott kann das sehr wohl nutzen, um auch zu unseren Herzen zu sprechen. Ich wurde neulich beim Kinderbibellessen sehr überführt. Im Gespräch mit den Kindern entstehen oft Situationen, die Gott nutzt.
Gott kennt dein Leben. Er liebt deine Kinder. Und er überfordert dich nicht. Du darfst ihn in deinen Alltag einladen – ohne Druck.
Und manchmal gibt es eben Phasen, wo unsere Stille Zeit eher einer lauten Zeit gleicht. Das ist ok.
7. Praktische Wege, Gott im Alltag zu erleben
Hier sind ein paar Ideen für den Alltag, die du vielleicht ganz ohne Druck umsetzen kannst.
- Hörbibel hören beim beim Kochen, Abwaschen oder Stillen (die YouVersion Bible App hat tolle Pläne und liest die Bibel einfach laut vor)
- Entspannungsgebet, wann immer wir uns kurz hinsetzen, kurz durchatmen, Gott die Dinge hinlegen
- Mit den Kindern zusammen Kinderbibel lesen
- Mit den Kindern morgens in der Küche Lobpreislieder auf CD oder aufm Handy laufen lassen
- Während Spaziergängen oder beim Bringen/Abholen der Kinder, bewusst das Handy weglegen und mit Gott ins Gespräch kommen
- Beim Aufräumen, Saugen oder Wischen die jeweiligen Räume und Personen segnen (im Kinderzimmer für Kinder beten, im Schlafzimmer für Ehe beten etc)
- Bibelverse zum Thema Identität in Christus, Freude oder Sorge überwinden in die Küche oder ins Badezimmer hängen und beim Zähneputzen oder Kochen lesen
- Mini-Stille/Laute-Zeit: 1 Vers in deiner Bibel lesen + 1 Gedanken aufschreiben
- Täglicher Rückblick: Wo habe ich Gott heute erlebt, Dankbarkeitsjournal oder als Familie, jeder sagt 3 Dinge, für die er/sie dankbar ist
Du darfst klein anfangen – Gott ist groß genug. Du musst nicht alles schaffen, aber du darfst Jesus begegnen. Gott sieht dein Herz. Und Er möchte dir im Alltag nahe sein, Er ist dein Tröster, dein Beistand, deine Freude und deine Kraftquelle. Er ist immer da und freut sich über dich, wenn du zu ihm kommst, genau so, wie du bist.